deutsche Politikerin und Publizistin; Mitglied des Bayerischen Landtags 1950-1966 und 1970-1976 (ab 1972 Vorsitzende), Staatssekretärin in Hessen 1967-1969 und im Bundeswissenschaftsministerium 1969-1972; Staatsministerin im Auswärtigen Amt 1976-1982; MdB 1976-1990; 2002 aus der FDP ausgetreten
* 11. Mai 1921 Essen/Ruhr
† 7. Dezember 2016 München
Herkunft
Hildegard Brücher, ev., seit ihrer Heirat 1956 Hamm-Brücher, kam in Essen zur Welt, wuchs aber in Berlin-Dahlem auf. Ihr Vater war zuletzt ein Direktor der Elektro-Thermit (Spezialist für Geräte zum Verschweißen von Bahngleisen) und verstarb im Dez. 1931 an einer verschleppten Blinddarmentzündung. Im Nov. 1932 folgte der Tod der Mutter an einem Hirntumor. Mit ihren vier jüngeren Geschwistern zog H. dann zur Großmutter mütterlicherseits nach Dresden, der Witwe des vermögenden Malzfabrikanten und Kommerzienrates Pick. 1935 erfuhren H. und ihre Geschwister nach Verabschiedung der Nürnberger Rassengesetze, dass ihre streng protestantische Großmutter eine konvertierte Jüdin war. Dies führte zu massiven Benachteiligungen und Diskriminierungen. Vor der drohenden Deportation in ein Konzentrationslager beging H.s Großmutter 1942 Selbstmord. H.s Brüder Ernst und Dietmar überlebten Jahre in einem Zwangsarbeitslager.
Ausbildung
In Berlin und Dresden besuchte H. die Schulen. Mit zwölf Jahren wurde die ehrgeizige Schwimmsportlerin regionale Kraulmeisterin, 1937 wurde sie aber aus dem Dresdner Schwimmverein ausgeschlossen. Vorübergehend fand sie eine geistige Heimat im ...